An die Vereinten Nationen und die Europäische Union
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit nunmehr 46 Jahren herrschen in Afghanistan Krieg, Chaos und humanitäre Katastrophen. Auf der anderen Seite der Durand-Linie erleben die Menschen in Belutschistan und Paschtunkhwa seit über 77 Jahren massive Repressionen durch das pakistanische Militär und diktatorische Regime. Kriegsverbrecherische Generäle und kriminelle Machthaber üben dort systematisch Gewalt gegen die Zivilbevölkerung aus: gezielte Tötungen, Folter, willkürliche Verhaftungen, Massenmorde und das gewaltsame Verschwindenlassen von Menschen gehören zum grausamen Alltag. Wer es wagt, seine Stimme zu erheben, wird verschleppt – viele Familien wissen nicht, ob ihre vermissten Angehörigen noch leben, inhaftiert oder bereits ermordet wurden.
Frauen, die friedlich auf den Straßen in Belutschistan und Paschtunkhwa protestieren und Informationen über das Schicksal ihrer Ehemänner, Söhne oder Brüder fordern, werden mit brutaler Gewalt konfrontiert. Sicherheitskräfte setzen Gummigeschosse, Tränengas und Festnahmen ein. Immer wieder kommt es zu Todesfällen, Verletzten und willkürlichen Inhaftierungen unter den Demonstrierenden.
In Afghanistan dauert der Krieg und Desaster nun seit 46 Jahren an. Millionen unschuldiger Menschen – von Säuglingen bis zu älteren Menschen – wurden getötet. Es ist inzwischen klar: Es war nicht der Krieg des afghanischen Volks und das Desaster dort war nicht vom afghanischen Volk verschuldet. Vielmehr wurde unser Territorium – Afghanistan, Belutschistan und Paschtunkhwa – geopolitisch instrumentalisiert, etwa um den Zugang des damaligen Sowetunion zum Indischen Ozean zu verhindern. Zu diesem Zweck wurden kriminelle Generäle und diktatorische Regime in Pakistan unterstützt – Regime, die mit einer Brutalität vorgingen, wie sie einst Adolf Hitler ausübte. Einige kriminelle Generäle und Diktatoren Pakistans haben selbst öffentlich geäußert, dass sie angeblich an die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich ‚verkauft‘ worden seien.
Wer sich gegen diese Unterdrückung erhebt, wird von den kriegsverbrecherischen Generälen und diktatorischen Machthabern systematisch verfolgt, gefoltert oder getötet. Jede Form des Widerstands wird mit äußerster Gewalt niedergeschlagen.
Fazit:
Das fghanische Volk trägt keine Schuld an diesen Zuständen – vielmehr sind es Ihre geopolitische Entscheidungen und eigene Interessen, die zu dieser humanitären Katastrophen auf beiden Seiten der Durand-Linie geführt haben.
Die Folge ist, dass zahlreiche Menschen sich aufgrund von Angst vor Lebensgefahr, Verfolgung und Unterdrückung gezwungen sehen, ihre Heimat zu verlassen und in andere Länder zu fliehen.
Daher appellieren wir eindringlich an die Vereinten Nationen und die Europäische Union:
- Bitte schieben Sie keine Flüchtling nach Afghanistan ab – seit 46 Jahren herrschen dort Krieg, meinschliches Leid und Chaos.
- Bitte schieben Sie keine Flüchtlinge nach Belutschistan oder Paschtunkhwa ab. Dort drohen Verfolgung, Folter, Verschwindenlassen, Inhaftierung und Tod.
Wir Afghanen wollen Ihnen nicht Ihre Rechte wegnehmen. Wir fordern jedoch unsere eigenen, uns zustehenden Rechte: Gerechtigkeit, Schutz, und das Recht auf ein Leben in Würde.
Mit freundlichen Grüßen